Berichte von 02/2014

16Februar
2014

Little Moments

Es sind hier wirklich die kleinen Dinge die zählen. Die kleinen Momente die einen glücklich machen. Wenn man von einem Fremden auf der Straße angelächelt wird (Hier sind übrigens irgendwie alle viel freundlicher zueinander auch wenn sie sich nicht kennen, hab ich das Gefühl) oder Kakao durch einen Tim Tam schlürft (der absolut leckerste Keks der Welt) oder einfach, dass man auf dem Schulweg einen Blick aufs Meer werfen kann. Es ist hier wirklich nicht immer einfach und manchmal habe ich das Gefühl, dass irgendwie alle viel besser klar kommen und viele tollere Sachen erleben. Aber ich denke, ich habe inzwischen verstanden, dass jedes Auslandsjahr anders ist und jeder andere Erfahrungen macht und dadurch doch irgendwie alle die gleichen. Man muss einfach immer für alles offen sein und sich eben über die kleinen Dinge freuen. Ich bin zum Beispiel sehr froh ein gemütliches Bett zu haben. Ich meine ich verbringen gut ein Drittel meiner gesamten Zeit darin und da bin ich doch sehr erleichtert, dass es groß und bequem ist. 

Ein bedeutender Grund warum ich nach Australien gekommen bin, ist das Meer. Und das ist hier einfach paradisisch. Es ist unbeschreiblich schön abends einen Spaziergang am Strand zu machen und die Wellen deine Füße umspülen. Hier hat man irgendwie so ein richtiges Gefühl von Freiheit. Es ist schwer zu beschreiben, aber so weit weg von allem bekannten, hat man das Gefühl alles machen und jeder sein zu können.

Ich bin wirklich froh, dass ich hier überhaubt zurecht komme und nicht den ganzen Tag einsam durch die Gegend laufe. Wenn du hier eine Frage hast oder etwas nicht verstehst, dann sind wirklich alle total hilfsbereit und freundlich. Und so kommt man dann auch schnell ins Gespräch. Auch die Lehrer sind hier meistens ziemlich cool und locker drauf und es herrscht eine ganz andere Athmosphäre in der Klasse. Ich glaube auch ich habe mich schon ein bisschen verändert. Man wird hier gezwungenermaßen viel selbstständiger und in einer Fremdsprache fast völlig fremde Leute anzusprechen, hätte ich mich vor einem Monat auch noch kaum getraut.

Man macht hier wirklich von Anfang an viele neue Erfahrungen und ich denke ich komme wirklich ganz gut zurecht. Man muss den ganzem eben Zeit geben und ich merke, dass es von Woche zu Woche besser wird. Es gibt eigentlich noch so viele Dinge von denen ich erzählen will, weil einfach so viel passiert, aber ich versuche das bedeutenste herauszupicken.

Also, ich hoffe demnächst kann ich auch nochmal von ein paar spannenderen Sachen erzählen. 

Danke an alle, die mich immer wieder mal anschreiben und fragen wie es mir geht.

Ich vermiss euch alle.

Byebye

06Februar
2014

Ein zweites Zuhause

Es ist wirklich unglaublich, wie schnell man sich an so eine Situation gewöhnt. Ich betrachte mein Haus hier und meine Gastfamile bereits als ein richtiges Zuhause. Dass ich hier ein halbes Jahr leben werde, kommt mir schon völlig normal vor. Und in der Familie fühle ich mich echt richtig wohl. Alle sind immer nett und lustig und es ist einfach schön.

Und in der Schule, naja ist halt Schule... Natürlich habe ich auch langweilige Fächer und zum Teil auch nicht gerade mein Level. Mathe zum Beispiel ist hier ziemlich einfach, obwohl ich schon in eine höhere Klasse gewechselt habe. Und wenn in Geschichte über den 2. Weltkrieg gesprochen wird, kann man irgendwann auch nicht mehr zuhören. Obwohl es schon ein lustiger Moment war, als mich mein Geschichtsleher gefragt hat, wie man "Mein Kampf" richtig ausspricht.

Aber es gibt hier wirklich auch tolle Fächer. Leider konnte ich nur 2 wählen und habe mich für Drama und Catering Operations entschieden. Es gibt noch jede Menge andere Fächer im handwerklichen, künstlerischen und naturwissenschaftlichen Bereich. Da baut man dann Roboter im Unterricht, bearbeitet Fotos am Computer oder kann irgendwas aus Holz bauen. Ich für meinen Teil bin begeisterter Theater Spieler und meine erste Drama-Stunde war dann auch gar nicht schlecht. Da spielen alle wirklich gut und es ist einfach eine lockere Stimmung.

Aber wirklich toll finde ich Catering Operations. Das ist quasi kochen. Man hat immer abwechselnd Theorie und Praxis und mein Lehrer ist super nett und hilfsbereit. In meiner ersten Praxis-Stunde hatte jeder die Aufgabe ein Frühstück zuzubereiten und es dann dem Lehrer zu präsentiern. Auch wenn ich noch etwas unbeholfen war und alle anderen irgendwie kreativer mit ihren Rezepten, habe ich am Ende doch was ganz gutes hinbekommen und es hat viel Spaß gemacht. Und der beste Teil war natürlich, als jeder sein Essen am Ende verspeisen durfte.

Ich habe wirklich schon viele nette Leute kennengelernt und hoffe, dass sich daraus auch Freundschaften entwickeln. Obwohl ich sagen muss, dass das bei den Australiern gar nicht so einach ist und man meist unter den anderen Internationalen Schülern ist, die ja an meiner Schule auch einfach etwas alltägliches sind. Aber ich bin ja gerade mal 2 Wochen hier und freundlich sind hier bisher alle!

Also alles in allem geht's mir gut. Einen Gruß aus dem heißen Australien an alle im kalten Deutschland.

Ich vermiss euch aber man sieht sich ja wieder 

Eure Anna

 Ein Blick in die Innenstadt Meine Kochkünste im Unterricht Mein kleines Paradis

02Februar
2014

Schon eine Woche hier

So, ich bin jetzt erst eine Woche hier, aber es kommt mir schon vor wie eine Ewigkeit. Ich wohne in Adelaide, der Haupptstadt des Bundesstaates South Australia und mein Haus ist gerade mal 8 Minuten Fußweg vom Strand entfernt. Der ist einfach traumhaft. Ich war jetzt schon drei mal im Meer und habe auch leider schon den ersten Sonnenbrand. Aber ich glaube ich bin auch schon ein bisschen braun geworden.

Meine Familie ist supernett! Mit vier kleinen Brüdern ist es zwar immer laut und es kann auch ganz schön anstrengend werden, aber ich bin ja hier um Erfahrungen zu sammeln. Und das ist auf jeden Fall eine neue Erfahrung, wenn man zu Hause nur eine ältere Schwester hat. Meine Gasteltern sind wirklich toll. Sie versuchen immer viel mit mir zu reden und ich fühle mich echt als Familienmitglied aufgenommen. Ich habe auch noch eine japanische Gastschwester, die auch echt lieb ist, auch wenn es bei ihrem Englisch noch ein bisschen hapert. Aber deshalb sind wir ja hier.

Tja und die ersten Schultage habe ich auch schon überstanden. Das ist alles echt ziemlich anders hier. Viele andere tolle Fächer, von denen ich gerne welche ausprobieren würde und generell irgenwie alles etwas lockerer. Außerdem hat jeder Schüler einen Laptop, der im Unterricht oft zu gebrauchen ist und es gibt zu Beispiel gar keine Bücher mehr. Es wird viel mehr mit moderner Technologie gearbeitet, nur dass sie hier funktioniert...

Ich muss mich noch an alles gewöhnen, aber ich habe schon viele nette Leute kennengelernt. Ich denke es ist am besten einfach abzuwarten wie es weiterhin läuft und ich bin auf jeden Fall positiv eingestellt!